Bei Pferden spielt das Bronchialsystem eine große Rolle, wenn es um Leistungsbereitschaft, Wohlbefinden und Gesundheit allgemein geht. Nicht nur Haltungsfehler, auch fütterungsbedingt können Atemwegserkrankungen entstehen, die mit einem Husten beginnen und schnell zur Bronchitis werden.
Schlecht oder nicht behandelt kann daraus auch Dämpfigkeit (COB) werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, hellhörig zu werden, wenn Ihr Pferd hustet. Halten Sie das Immunsystem auf Trab, damit Ihr Tier nicht so leicht anfällig für Krankheiten wird.
Ein Blick auf die Atemwege des Pferdes
Die Lunge hat bei einem großen Pferd ein Volumen von 50 Litern, was eine enorme Menge ist. Der Atem kommt durch die Nüstern und geht durch die Luftröhre in die Lunge.
Die Lunge selbst besteht aus 2 Seiten, den Hauptbronchien. Diese verzweigen sich zu den Alveolen, den Lungenbläschen. In diesen Lungenbläschen erfolgt der Gasaustausch, der Sauerstoff geht ins Blut über und Kohlenstoffdioxid wird wieder ausgeatmet.
Im Ruhezustand atmet das Pferd etwa 8 bis 16 Züge pro Minute. Dabei werden bis zu 8 Liter Luft eingeatmet und auch wieder aus. Bei Betätigung kann sich die Frequenz sogar auf bis zu 130 Atemzüge pro Minute erhöhen. Damit die Lunge ihre volle Leistung behält, braucht das Pferd Bewegung. Dadurch bleibt das Lungenvolumen erhalten und das Bronchialsystem stark. Auch wirkt sich die Bewegung positiv auf die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit des Tiers aus.
Typische Atemwegsprobleme beim Pferd
Es gibt verschiedene Ursachen für Atemwegsprobleme. So können sie durch eine allergische Reaktion ausgelöst werden, aber auch durch:
- Infektionen,
- Parasiten oder
- eine chemische Reizung.
In welcher Art sich die Atemwegsprobleme äußern, hängt ganz davon ab, was der Auslöser ist und wie weit die Probleme schon fortgeschritten sind. In der Regel ist aber schon Husten ein klares Anzeichen dafür, dass bei Ihrem Pferd etwas nicht stimmt.
Zu den typischen Krankheiten gehören:
- Bronchitis – Der Husten ist hierbei oftmals feucht und aus der Nase kommt ein klarer oder milchiger Ausfluss. Die Atemwege produzieren mehr Schleim, um die Fremdstoffe abtransportieren zu können. Mit dem Husten löst sich zwar der Schleim, doch unbehandelt wird er nach geraumer Zeit fest und kann nicht mehr abgehustet werden. Meist sind jetzt auch Atemgeräusche zu hören und die Flanke des Pferdes vertieft sich etwas. Spätestens jetzt ist höchste Eile geboten und etwas zu unternehmen, da es sonst zu einer Folgeerkrankung kommt.
- Dämpfigkeit – Als Folge der unbehandelten Bronchitis kann es zu einer chronischen Bronchitis kommen. Der Husten ist nun trocken und die Atemwege stark verengt. Schleim löst sich nun auch nicht mehr, da er viel zu zäh geworden ist. Das Pferd kann nur noch unter Anstrengung atmen, wobei die Dampfrinne deutlich zu sehen ist. Der Überdruck in der Lunge kann zu einem Lungenemphysem führen und dieser Schaden ist nicht mehr zu heilen.
- Allergien – Ob Pollen, Pilzsporen oder Staub, die Allergene lauern überall und wenn das Pferd darauf reagiert, kann das zu einer Bronchitis führen. Die Lungenschleimhaut ist durch die Allergene gereizt und das Pferd muss husten.
Die Behandlung des kranken Pferdes
Damit Ihr Pferd keine Folgeerkrankungen bekommt und schnell wieder gesund wird, beziehen Sie unbedingt den Tierarzt in die Behandlung mit ein. Wichtig ist es jetzt, den Schleim zu lösen, bevor sich dieser verfestigt. Seien Sie sich darüber bewusst, dass die Heilung mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. In dieser Zeit sollte das Pferd Ruhe bekommen und geschont werden. Zu anstrengende Ausritte sind nicht ratsam, da diese das Pferd zu sehr belasten würden.
Wie immer ist das richtige Maß zu beachten Sie müssen auch unbedingt die Haltung optimieren, damit die Reizstoffe nicht erneut eine Erkrankung auslösen können. Gerade bei Allergien ist dies sehr wichtig. Nicht zu vergessen ist dabei auch die Boxenhygiene, da Ammoniak aus dem Urin die Atemwege stark belasten kann.
Atemwegsprobleme vorbeugen
Regelmäßige Bewegung
Damit keine Atemwegsprobleme entstehen, ist es wichtig, das Pferd regelmäßig zu bewegen. Das stärkt die Lungen und das Immunsystem. Frische Luft ist hierbei das A und O, doch auch Staub sollte vermieden werden.
Ärztliche Untersuchungen & ein Unterstand
Ebenso ist auf regelmäßige Impfungen und Wurmkuren zu achten. Zugluft und Nässe sind auch nicht gut. Zwar mögen Pferde als sehr robust gelten, doch eine Dauerbelastung kann das Immunsystem auch schwächen. Bei Weidepferden ist deshalb ein geschützter Unterstand ratsam, der immer zugänglich ist. Das Pferd muss die Möglichkeit haben sich zurückzuziehen, wenn es zu windig oder regnerisch ist.
Haben Sie das Pferd nass geritten, so lassen Sie es erst trocken laufen und entfernen Sie danach den restlichen Schweiß mit einem Tuch. Niemals dürfen Sie das noch nasse Pferd in den Stall stellen, da es sich schon durch einen kleinen Luftzug erkälten kann. Natürlich gehört zur Vorbeugung auch, dass Sie das Tier bei einer Erkrankung erst wieder genesen lassen, doch das wissen Sie bereits.
Die Ernährung optimieren
Die Nahrung spielt beim Pferd eine ebenso große Rolle wie beim Menschen. Qualitativ hochwertige Nahrung mit den richtigen Vitaminen und Mineralstoffen stärkt das Immunsystem. Nebenbei können Sie dem gewöhnlichen Futter
auch Spezialnahrung beimischen und so für die nötigen wichtigen Nährstoffe sorgen. Eine Empfehlung wären zum Beispiel Kräutergarten oder Winter Spezial von EPONA Horsefeed.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass das Immunsystem oder belastete Atemwege eine Unterstützung benötigen, dann informieren Sie sich über Ergänzungsprodukte, die zum Beispiel:
- Zink,
- Selen,
- OPC oder
- die Aminosäure Lysin enthalten.